Methan als Treibhausgas
Die Erdgasförderung setzt große Mengen an Methan frei und schädigt
damit zusätzlich das Klima - auch nach Stilllegung der Förderanlagen
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Daten & Fakten
Weltweit ist Kohlenstoffdioxid als das Treibhausgas schlechthin bekannt. Doch
gibt es durchaus noch weitere Gase, die mitverantwortlich für die globale
Erwärmung sind. So zum Beispiel Methan.
Es ist, nach obig genanntem CO
2
, die zweitgrößte Ursache für die Klimakrise.
Es verbleibt zwar vergleichsweise kurz in der Atmosphäre, hat aber dafür auch
eine ca. 30-fach größere Wirkung als Kohlen-stoffdioxid. Seit der vorindus-
triellen Zeit – also seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – hat sich das
Methan in der Atmosphäre mehr als verdoppelt.
Wie gelangt es in die Atmosphäre?
Methan wird als Hauptbestandteil von Erdgas vorwiegend bei dessen
Förderung frei. Durch kleinere und größere Leckagen gelangt es in unsere
Atmosphäre und trägt dort zum Treibhauseffekt bei. Die Summe des 2019
durch Undichtigkeiten in die Atmosphäre gelangten Methans, entspricht dem
CO
2
-Ausstoß von Frankreich und Deutschland zusammen in diesem Jahr.
Da das Gas weder Farbe noch Geruch besitzt, stellt die Entdeckung der Lecks
die größte Herausforderung dar.
Neuerdings greifen immer mehr Forscher als auch Gasfirmen auf Satelliten-
daten zurück, die die Erkennung der Beschädigungen an den Pipelines verein-
fachen. Aber auch Satelliten können nur Lecks mit einem Verlust von mehr als
10 Tonnen pro Stunde entdecken. Es tritt also wahrscheinlich noch wesentlich
mehr Methan aus als bekannt.
Eins der größten Epizentren für Beschädigungen sind die Perm-Ölfelder in den
USA. Laut einer neuen Studie der Harvard Universität liegt die Leckrate dort
60% über dem Durchschnitt der Öl- und Gasfelder weltweit. Methan, das keine
Verwendung findet, wird dort außerdem regelmäßig freigelassen und
abgefackelt. Somit sind die Permfelder für ca. 10% des Anstiegs der weltweiten
Methanemissionen im letzten Jahrzehnt verantwortlich. Forscher schätzen,
man könnte mithilfe des austretenden Gases ca. 7 Millionen Haushalte
versorgen.
Emissionsreduzierung als Schlüssel
für die Lösung der Klimakrise?
Schätzungen zufolge könnten 75% der globalen Methanemissionen verhindert
werden, 40% davon sogar ohne Mehrkosten.
Letzteres entspräche der sofortigen Abschaltung von 60% der weltweit laufen-
den Kohlekraftwerke, also einer Emissionsvermeidung immensen Ausmaßes,
die uns, in Bezug auf die voranschreitende Klimakrise, deutlich mehr Zeit und
Spielraum für Anpassungen geben würde.
Covid-19 – Fluch für die Reduktion
Während die CO
2
Emissionen seit Coronaausbruch stark zurückgegangen sind,
ist in Sachen Methan mit hoher Wahrscheinlichkeit das Gegenteil der Fall.
Unternehmen stellen Wartungsarbeiten aufgrund von positiv getesteten Mitar-
beiter_innen häufig ein, wodurch Beschädigungen in Pipelines länger als sonst
bestehen bleiben oder gar erst entstehen können. All das führt höchstwahr-
scheinlich zu einem weiteren Anstieg der Methanemissionen.
Eine große Flamme und dunkler Rauch steigen von einem Fackelstapel in einer Ölraffinerie und einem petrochemischen Werk auf.
Datum 20.09.2020
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