Die Zukunft des Öls
Corona und das Öl: Entwicklungen seit COVID-19
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Ölpreis unterirdisch
Seit dem Ausbruch der globalen Corona-Pandemie ist der Ölpreis drastisch
gefallen. 30% des gesamten Ölverbrauchs sind auf einmal weggebrochen. Die
Folge sind gefüllte Tanks ohne Abnehmende und Ölkonzerne in der Krise. Re-
gierungen unterstützen die Branche schon seit Jahren und jetzt plant Trump
sogar für nicht gefördertes Öl zu zahlen.
Aber wie konnte der Ölpreis überhaupt so tief sinken?
Corona als Auslöser des Wandels?
Durch Ausgangsbeschränkungen und weltweit verhängte Reisewarnungen ist
der globale Reiseflugverkehr stillgelegt. Außerdem findet ein großer Teil des
täglichen Pendelverkehrs nicht mehr statt. Büros arbeiten aus dem Homeoffi-
ce, Geschäftsreisen werden per Videokonferenz geregelt.
Die Trends zeigen aber auch, dass Busse und Bahnen gemieden werden und
aus hygienischen Gründen stattdessen der Individualverkehr mittels Auto zu
Buche gezogen wird.
Der Einzelhandel wird durch Lieferverkehr ersetzt, Einwegplastik (hergestellt
aus Rohöl) erlebt eine zweite Revolution.
All das sind aber nur kurzfristige Reaktionen auf die Pandemie. Welche dieser
Entwicklungen auch langfristig bestehen bleiben, lässt sich aktuell nur sehr
schwer beantworten.
Niedrige Preise als Anlass
aufzukaufen?
Damit nicht gefördertes Rohöl auch weiterhin im Boden bleibt, überlegen
Klimaaktivisten bereits Ölförderbetriebe aufzukaufen, um diese dann stillzu-
legen, Doch ist das wirklich eine gute Strategie?
Leider nein, denn oftmals gestaltet sich das als teures Unterfangen. Solche
Betriebe haben häufig Schulden in Milliardenhöhe, die Klimaschutzinitiativen
nur selten aufbringen können. Auch ist das Land, von dem sie das Öl fördern
oft nur gepachtet. Die Besitzer*innen könnten also einfach auf das Ende der
Verträge warten und schließlich das Land neu vergeben.
Was ist also die Lösung?
Da gibt es keinen goldenen Weg. Viele sagen, es müsse sich auf die Nachfrage
konzentriert werden, denn die regele auch die Produktion. Doch wenn Trump,
sowie andere Regierungen, auch in Zukunft so auf fallende Ölpreise reagieren,
bleibt dieser Ansatz fraglich.
Früher oder später wird es sich aber auch für die letzten Regierungen und
Banken nicht mehr lohnen Ölkonzerne vor der Insolvenz zu retten, sodass die
Nachfrage schlussendlich doch eine wichtige Rolle spielt. Aber bis dahin dauert
es noch eine ganze Weile.
Ob wir diese Zeit noch haben? Die Prognosen der Klimaforscher sprechen
dagegen.
Pump-Jack-Abbau von Rohöl mit Sonnenuntergang
Datum 20.09.2020
Quelle Bloomberg Green 1 / 2
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