Forstwirtschaft und Wälder

Schutz bestehender Wälder und die konseqente Aufforstung sind der effektivste

Weg uns mehr Zeit im Kampf gegen den Klimawandel zu verschaffen.

Wald
Startseite > Klimakrise > Handlungsempfehlungen > Forstwirtschaft und Wälder

1. Bekämpfung von Waldbränden

Um den Bränden zu begegnen müssen gesetzliche Regelungen geschaffen wer- den, die Brandstiftung zu verhindern. Daneben müssen die Länder bei der hohen logistischen Herausforderung für die Vorsorge und das Löschen von gleichzeitig vielen Brände in unwegsamen Gebieten von der Weltgemeinschaft unterstützt werden. Auch die anschließende Aufforstung muss Aufgabe der Weltgemein- schaft sein, weil wir alle gemeinsam gegen die lebenszerstörende Bedrohung durch die Klimakrise kämpfen müssen.

2. Aufforsten gegen die Klimakrise -

Bäume pflanzen um Zeit zu

gewinnen

Die Forscher des "Crowther Lab", die an der ETH Zürich suchen nach natürlichen Lösungen für die Folgen des Klimawandels und zeigen in ihrer Studie wo auf der Welt neue Bäume wachsen könnten und wie viel Kohlenstoff sie speichern würden. Bäume zu pflanzen hat nach der Studie das Potenzial, große Mengen der bislang von Menschen verursachten klimaschädlichen CO 2 -Emissionen aufzunehmen und damit der schneller verlaufende Klimakrise zu begegnen. Die Studie zeige errechnet, dass das vom Weltklimarat (IPCC) vorgegebene Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad erreichbar ist, Laut IPCC müssen dafür bis 2050 nicht nur die klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen begrenzt werden, zudem müssten auch bis zu eine Milliarde Hektar Land neu mit Bäumen bepflanzt werden, so der IPCC. Die Forscher halten die Neubepflanzung von 900 zusätzlichen Millionen Hektar Wald für möglich. Das entspräche fast der Fläche der USA oder einer Fläche etwa 25 Mal so groß wie Deutschland. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, um die Erderwärmung effektiv zu bekämpft, ist der effektivste Weg das massen- hafte Pflanzen von Bäumen. Bis zu einer Milliarde Hektar Land, etwa die Fläche der USA, könnten dafür genutzt werden. Besonders viele Flächen für eine Aufforstung habe Russland, gefolgt - mit Abstand - von den USA, Kanada, Australien, Brasilien und China. Die neuen Wälder könnten 205 Milliarden Tonnen Kohlenstoff speichern, wenn sie herangewachsen sind. Es bedarf aber eines schnellen handeln, weil es Jahrzehnte dauern wird, bis die Wälder reifen und ihr Potenzial als natürliche CO2-Speicher ausschöpfen, so die Forscher. In der Studie heißt es, dass die zur Aufforstung geeignete Fläche durch den Klimawandel jedes Jahr kleiner wird. Viele Wissenschaftler gingen in ihren Berechnungen davon aus, dass die Baumbedeckung durch den Klimawandel steige, heißt es. Das stimme zwar für die nördlichen Wälder, etwa in Sibirien. Die Berechnungen seien aber falsch, denn die Baumdichte liege dort durch- schnittlich nur bei 30 bis 40 Prozent. Gleichzeitig gingen tropische Wälder mit einer Baumdichte von 90 bis 100 Prozent verloren. Die Aufforstung ist eine wichtige Maßnahme von vielen Maßnahmen für den Klimaschutz. Sie muss einhergehen mit einer schnellen Abkehr vom fossilen Wirtschaftsmodell und eines Sektor-übergreifenden CO 2 -Preises. Ein Tool auf der Website des Crowther Lab ermöglicht es Nutzern, einen beliebigen Ort der Welt zu wählen und herauszufinden, wie viele Bäume dort wachsen könnten und wie viel Kohlenstoff sie speichern würden. Zudem bietet es auch Listen von Waldrestaurierungsorganisationen. Welche Bedingungen dazu in Europa erfüllt sein müssen, haben Forscherinnen und Forscher am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) anhand von Simulationen untersucht, welche Bedingungen in Europa zur Erreichung des Pariser Abkommens erfüllt sein müssen. Die in der Zeitschrift Environmental Research Letters veröffentlichte Studie zeigt, dass Waldflächen ausreichend vergrößert werden müssen und das Lebensmittelsystem umgestellt werden muss, dabei muss besonders der Fleischkonsum reduziert werden.

3. Plant-for-the-Planet Aktivitäten

Plant-for-the-Planet eine globale gemeinnützige Bewegung mit dem Ziel Menschen zu motivieren und 1.000 Milliarden Bäume zu pflanzen. Die Organi- sation bildet Kinder und Jugendliche in den Plant-for-the-Planet Akademien zum Klimaschutz aus. Die Stiftung hat eigene Pflanzflächen in Mexiko und verbreitet eine App mit der man bei einer Vielzahl von Organisationen Bäume spenden kann. Inspiriert von Plant-for-the-Planet haben Wissenschaftler aus Yale und 23 weiteren Universitäten im Jahr 2015 in einer Studie festgestellt, dass die Erde 3.000 Milliarden Bäume zählt und das durch Menschen bereits 46%, also fast die Hälfte, aller Bäume, die es gab, zerstört wurden. Die Studie zeigt weiter, dass wir immer noch rund 15 Milliarden Bäume pro Jahr durch Abholzung verlieren. Mit der Plant-for-the-Planet App kann jeder nach seinen finanziellen Möglichkeiten einfach Bäume pflanzen und so etwas gegen die Klimakrise unternehmen.
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Das aktuelle globale Baumwiederherstellungspotenzial Waldbestand weltweit Waldbestand in Hektar (ha) Russland Brasilien Kanada USA China Australien Demokratische Republik Kongo Indonesien Indien Peru
815.000.000
497.000.000
347.000.000
310.000.000
220.000.000
134.000.000
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92.000.000
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Abbildung: Waldbestand weltweit. Quelle: State of the World‘s Forests 2020 (FAO), Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Bundesverband e.V.
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Abbildung: Durchschnittliche Landbedeckungsübergänge zwischen 2010 und 2050 in erfolgreichen Simulationen (n = 351) Quelle: IOP Science, „Implementing land-based mitigation to achieve the Paris Agreement in Europe requires food system transformation“
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Um den Bränden zu begegnen müssen gesetzliche Regelungen geschaffen werden, die Brandstiftung zu verhindern. Daneben müssen die Länder bei der hohen logistischen Herausforderung für die Vorsorge und das Löschen von gleichzeitig vielen Brände in un- wegsamen Gebieten von der Weltgemeinschaft un- terstützt werden. Auch die anschließende Auffors- tung muss Aufgabe der Weltgemeinschaft sein, weil wir alle gemeinsam gegen die lebenszerstörende Bedrohung durch die Klimakrise kämpfen müssen.

2. Aufforsten gegen die

Klimakrise - Bäume

pflanzen um Zeit zu

gewinnen

Die Forscher des "Crowther Lab", die an der ETH Zürich suchen nach natürlichen Lösungen für die Folgen des Klimawandels und zeigen in ihrer Studie wo auf der Welt neue Bäume wachsen könnten und wie viel Kohlenstoff sie speichern würden. Bäume zu pflanzen hat nach der Studie das Potenzial, große Mengen der bislang von Menschen verur- sachten klimaschädlichen CO 2 -Emissionen aufzuneh- men und damit der schneller verlaufende Klimakrise zu begegnen. Die Studie zeige errechnet, dass das vom Weltklima- rat (IPCC) vorgegebene Ziel einer Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad erreichbar ist, Laut IPCC müssen dafür bis 2050 nicht nur die klimaschädli- chen Treibhausgas-Emissionen begrenzt werden, zudem müssten auch bis zu eine Milliarde Hektar Land neu mit Bäumen bepflanzt werden, so der IPCC. Die Forscher halten die Neubepflanzung von 900 zusätzlichen Millionen Hektar Wald für möglich. Das entspräche fast der Fläche der USA oder einer Fläche etwa 25 Mal so groß wie Deutschland. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, um die Erderwär- mung effektiv zu bekämpft, ist der effektivste Weg das massenhafte Pflanzen von Bäumen. Bis zu einer Milliarde Hektar Land, etwa die Fläche der USA, könnten dafür genutzt werden. Besonders viele Flächen für eine Aufforstung habe Russland, gefolgt - mit Abstand - von den USA, Kanada, Australien, Brasilien und China. Die neuen Wälder könnten 205 Milliarden Tonnen Kohlenstoff speichern, wenn sie herangewachsen sind. Es bedarf aber eines schnellen handeln, weil es Jahrzehnte dauern wird, bis die Wälder reifen und ihr Potenzial als natürliche CO 2 -Speicher ausschöpfen, so die Forscher. In der Studie heißt es, dass die zur Aufforstung ge- eignete Fläche durch den Klimawandel jedes Jahr kleiner wird. Viele Wissenschaftler gingen in ihren Berechnungen davon aus, dass die Baumbedeckung durch den Klimawandel steige, heißt es. Das stimme zwar für die nördlichen Wälder, etwa in Sibirien. Die Berechnungen seien aber falsch, denn die Baum- dichte liege dort durchschnittlich nur bei 30 bis 40 Prozent. Gleichzeitig gingen tropische Wälder mit einer Baumdichte von 90 bis 100 Prozent verloren. Die Aufforstung ist eine wichtige Maßnahme von vielen Maßnahmen für den Klimaschutz. Sie muss einhergehen mit einer schnellen Abkehr vom fossi- len Wirtschaftsmodell und eines Sektor-übergreifen- den CO 2 -Preises. Ein Tool auf der Website des Crowther Lab ermög- licht es Nutzern, einen beliebigen Ort der Welt zu wählen und herauszufinden, wie viele Bäume dort wachsen könnten und wie viel Kohlenstoff sie spei- chern würden. Zudem bietet es auch Listen von Waldrestaurierungsorganisationen. Welche Bedingungen dazu in Europa erfüllt sein müssen, haben Forscherinnen und Forscher am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) anhand von Simulationen untersucht, welche Bedingungen in Europa zur Erreichung des Pariser Abkommens erfüllt sein müssen. Die in der Zeitschrift Environ- mental Research Letters veröffentlichte Studie zeigt, dass Waldflächen ausreichend vergrößert werden müssen und das Lebensmittelsystem umgestellt werden muss, dabei muss besonders der Fleischkonsum reduziert werden.

3. Plant-for-the-Planet

Aktivitäten

Plant-for-the-Planet eine globale gemeinnützige Bewegung mit dem Ziel Menschen zu motivieren und 1.000 Milliarden Bäume zu pflanzen. Die Orga- nisation bildet Kinder und Jugendliche in den Plant- for-the-Planet Akademien zum Klimaschutz aus. Die Stiftung hat eigene Pflanzflächen in Mexiko und verbreitet eine App mit der man bei einer Vielzahl von Organisationen Bäume spenden kann. Inspiriert von Plant-for-the-Planet haben Wissen- schaftler aus Yale und 23 weiteren Universitäten im Jahr 2015 in einer Studie festgestellt, dass die Erde 3.000 Milliarden Bäume zählt und das durch Menschen bereits 46%, also fast die Hälfte, aller Bäume, die es gab, zerstört wurden. Die Studie zeigt weiter, dass wir immer noch rund 15 Milliar- den Bäume pro Jahr durch Abholzung verlieren. Mit der Plant-for-the-Planet App kann jeder nach seinen finanziellen Möglichkeiten einfach Bäume pflanzen und so etwas gegen die Klimakriese unternehmen.