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Zweifel am Klimawandel und
den dramatischen Folgen
Antworten auf häufig gestellte Fragen bei Anzweifelung der Klimakrise
1. Zweifel an den Ursachen?
Aus wissenschaftlicher Sicht steht außer Frage, dass die aktuelle Klimakrise
menschengemacht ist, Hier herrscht Einigkeit und damit allgemeiner Konsens
basierend auf einer Studie bei der 97 % aller Wissenschaftler diese bestätigen.
Dennoch behaupten zahlreiche Klimawandelleugner und -skeptiker das Gegen-
teil. Sie geben der Sonne die Schuld, nennen CO
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unschädlich, sogar hilfreich,
und halten die Klimadebatte für Panikmache. Wenn man die Klimaskeptiker-
Szene analysiert gibt es verschiedene Gruppen. Zum einen eine organisierte
Gruppe die im Auftrag der Industrie Zweifel schürt und zum anderen Menschen
welche auf diese Aussagen reinfallen und sich so ihr bisheriges Leben sichern
wollen.
Forschungen ergaben, dass die Verbreitung von Zweifel am Klimawandel mit
großem finanziellem Aufwand und sehr gut organisierte Kampagnen betriebe-
nen werden. Bei der organisierten Leugnung handelt es sich um ein bewusstes,
rationales Verhalten mit klaren politischen und wirtschaftlichen Zielen.
Bereits im Jahr 1977 haben Exxon-Wissenschaftler vor den Gefahren des Klima-
wandels gewarnt. Doch die Konzerne nutzten die Informationen um zu
Täuschen und Verwirren und so keine öffentliche Meinung gegen den CO
2
Ausstoß aufkommen zu lassen.
Die Bemühungen, Existenz und Bedeutung der globalen Erwärmung zu leug-
nen, setzten bereits unmittelbar nach Bekanntwerden des menschengemach-
ten Klimawandels in den 1980er Jahre ein. Schon im Jahr 1989 wurde mit der
Global Climate Coalition eine erste durch die Industrie finanzierte politische
Gruppe gegründet, mit der Aufgabe die globale Erwärmung in Zweifel zu zie-
hen. Seither wuchs das Netzwerk der Klimakrisenleugner stetig an.
Zahlreiche Unternehmen und Verbände wie Koch Industries, ExxonMobil,
Peabody Energy, American Petroleum Institute, das Edison Electric Institute,
die Western Fuels Association finanzieren klimaskeptische Wissenschaftler,
konservative Think Tanks, die die Existenz der globalen Erwärmung leugneten,
und diverse Frontorganisationen, um Klimaforschung zu unterminieren und
Klimaschutzmaßnahmen zu verhindern.
Interne Dokumente des Heartland-Instituts aus den USA zeigen, welche Stra-
tegien die Organisation verfolgt, um die Klimawissenschaften zu diskreditieren.
Das Institut wirbt Spenden aus der Industrie ein und finanziert damit u.a. Blogs,
die Erstellung von Schulunterrichtsmodulen und scheinbar neutrale Organisa-
tionen, die Zweifel am Klimawandel streuen sollen.
2. Antwort auf häufig gestellte
Fragen
Die Seite www.klimafakten.de hat Bedenken und Fragen zum Klimawandel
und dessen Folgen aufgegriffen und beantwortete diese auf wissenschaftlicher
Basis.
Zu den Mitgliedern des Beirats von www.klimafakten.de zählen renommierte
Wissenschaftler*innen führender Klimaforschungseinrichtungen aus Deutsch-
land, Österreich und der Schweiz. Sie repräsentieren die gesamte Bandbreite
der Klimaforschung, von Atmosphärenforschung und Ozeanographie bis hin
zu ökonomischen oder psychologischen Fragen rund um Klimawandel und
Klimaschutz.
3. Weitere Informationen für
Skeptiker
Weitere Informationen für Skeptiker des Klimawandel gibt es auch bei
Skepticalscience.
Skeptical Science wurde von John Cook, einem wissenschaftlichen Assistenz-
professor am Center for Climate Change Communication an der George Mason
University, erstellt und gepflegt. John ist Co-Autor der College-Lehrbücher
Climate Change: Examining the Facts" zusammen mit dem Professor Daniel
Bedford von der Weber State University. Er war auch Mitautor des Lehrbuchs
Climate Change Science: A Modern Synthesis und dem Buch Climate Change
Denial: Heads in the Sand.
Im Jahr 2013 war er Hauptautor einer preisgekrönten wissenschaftlichen
Arbeit, die den wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel analysiert. Im
Jahr 2015 entwickelte er mit dem Global Change Institute an der University of
Queensland einen Open Online Course über die Leugnung des Klimawandels.
4. Quellen
PNAS, „Corporate funding and ideological polarization about climate change“
Spektrum.de, „Wie Exxon den Klimawandel entdeckte - und leugnete“
SPIEGEL, „Ein Forscher sagte schon 1977 den Klimawandel voraus - leider arbeitete
er bei Exxon “
Inside Climate News, „Exxon: The Road Not Taken“
Wikipedia, „PNAS (Proceedings of the National Academy of Sciences of the United
States of America)“
SAGE journals, „Motivated Rejection of Science“
nature climate change, „Evidence-based strategies to combat scientific
misinformation“
John S. Dryzek, Richard B. Norgaard, und David Schlosberg, „The Oxford
Handbook of Climate Change and Society“ Seiten 144-160
Klima der Gerechtigkeit, „Wie man Klimaskeptiker finanziert“
DESMOG, „Heartland Insider Exposes Institute's Budget and Strategy“
klimafakten.de, „Fakt ist…“
Skeptical Science, „Deutsche übersetzte Blog-Artikel und Widerlegungen“
Grundlagen zur
Klimakrise
Die Global Climate Coalition (GCC) wurde 1989
von der US-amerikanischen PR-Agentur Burson-
Marsteller mit Sitz in Washington, D.C. gegrün-
det. Sie vertretet 15 private Unternehmen und
25 Verbände aus den Bereichen Öl und Kohle,
Flugverkehr, Automobil und Chemie. Bedeu-
tende Mitglieder sind neben Exxon die Ameri-
can Forest & Paper Association, das American
Petroleum Institute, Chevron, General Motors,
Texaco und die US-Handelskammer.
Sie arbeiten mit drei Methoden, um den
internationalen Klimaschutz zu stoppen:
•
mit der "Wissenschaft", indem sie die
Forschungsergebnisse der Wissenschaft in
Misskredit bringen.
•
Mit der "Wirtschaft" indem sie behaupten
Klimaschutz schwäche die Wirtschaft und
erhöhe die Arbeitslosigkeit.
•
Indem Sie behaupten die Industrieländer,
sollen erst dann Maßnahmen ergreifen,
wenn auch die Entwicklungsländer im
Klimaschutz aktiv werden - obwohl deren
pro-Kopf-Anteil am Ausstoß klimarelevan-
ter Gase viel niedriger ist und die westli-
chen Länder für die bisherigen Emissionen
wesentlich Verantwortung tragen.
Abbildung: Schon 1977 sagte Exxon-Forscher
James Black ein "Super-Interglazial" durch CO2
vorher, das noch heißer werden würde als die
wärmste Phase der letzten 150.000 Jahre
Erdgeschichte. Black ging in seinem Szenario
(blaue Kurve) davon aus, dass die CO2-
Emissionen etwa bis zum Jahr 2025 ansteigen
und danach im selben Maße wieder abnehmen
würden. Über seine Originalgrafik ist in orange
eine moderne Computersimulation mit einem
Erdystemmodell des Potsdam-Instituts für
Klimafolgenforschung gelegt (nach Ganopolski
und Brovkin 2017 ). Die Beschriftungen in der
Grafik stammen ebenfalls von Black - heute
geht man nicht mehr davon aus, dass es ohne
fossile Emissionen zu einer natürlichen
Abkühlung gekommen wäre, sondern dass das
stabile Holozänklima noch rund 50.000 Jahre
angehalten hätte.
Quelle: James Black/PIK, SPIEGEL ONLINE
Abbildung: Meilensteine der
Klimawissenschaften.
Quelle: SkepticalScience. Alle Ereignisse aus
Spencer Wearts The Discovery of Global
Warming“ sofern nichts anderes angegeben:
www.aip.org/history/climate/timeline.htm
* Pierehumbert, Principles of Planetary Climate
** Nature, 15. 03. 2001