Kleidung
Kleidung wird zunehmend schnelllebiger und unter ge-
sundheits- sowie klimaschädlichen Bedingungen herge-
stellt und gefährdet damit Produzent und Träger.
Empfehlen:
Social Media kann süchtig und krank machen
Grundlagen zur
Klimakrise
1. Arbeitsbedingungen
Niemand möchte Kinderarbeit unterstützen, trotz-
dem wird das Wissen über Kinderarbeit beim Kauf
von Fast Fashion ausgeblendet.
Kinder, die auf Baumwollplantagen arbeiten, er-
kennt man an ihren hellen oder rötlichen Strähnen
im Haar und Flecken auf der Haut, die von den
Pestiziden beim Anbau von Baumwolle stammen.
Junge Mädchen in Textilspinnereien in Indien haben
Schnittwunden an den Händen und manchen fehlen
Finger. Viele Kinder die in der Textilindustrie arbei-
ten haben Haltungsschäden und Atemwegserkran-
kungen. Viele Kinder fangen vor dem zwölften
Lebensjahr an zu arbeiten. Häufig ist Schulabbruch
die Folge, wie eine Untersuchung im Auftrag der ge-
meinnützigen Organisation Save the Children zeigt.
Im Alter zwischen fünf und 17 Jahren arbeiten welt-
weit 152 Millionen Kinder. 73 Millionen Mädchen
und Jungen verrichten gefährliche Tätigkeiten. Es
gibt keine niedrig qualifizierten Tätigkeiten, die
nicht auch von Kindern verrichtet werden. Die meis-
ten Kinder arbeiten im sogenannten informellen
Sektor, also ohne Verträge oder Sozialleistungen.
Absolut gesehen arbeiten neun von zehn Kinderar-
beitern in Afrika, Asien oder der Pazifik-Region.
Eine Studie der Organisation „Initiative Romero“
hat die Arbeitsbedingungen in zehn Textilfabriken in
Sri Lanka untersucht. Bis zu 80 Stunden pro Woche
arbeiteten die befragten Arbeiterinnen regelmäßig
in den sri-lankischen Fabriken. Dafür erhalten man-
che nicht einmal den gesetzlichen Mindestlohn von
umgerechnet 79 Euro im Monat. Das reicht bei wei-
tem nicht zum Leben. Laut der „Asia Floor Wage
Alliance“ müsste ein Lohn, der die Existenz sichert,
in Sri Lanka mindestens 296 Euro im Monat
betragen.
2. Fast Fashion
Fast-Fashion-Marken bringt fast wöchentlich neue
Kollektionen zu absoluten Niedrigpreisen und
schlechter Qualität auf den Markt.
In dem CI-Dossier ist eine ausführliche Bilanz über
die ökologischen und sozialen Folgen der Fast-
Fashion-Industrie beleuchtet.
Durch Fast Fashion wird viel zu viel produziert, was
zur Verschwendung von Rohstoffen und Ressour-
cen wie Energie, Wasser und Arbeitskraft führt.
Fast Fashion ist die Massenproduktion von vergifte-
ten Wegwerfprodukten, die niemand braucht und
Menschen und Umwelt nachhaltig schädigt sowie
den Klimawandel anheizt.
3. Kleidung kann
krankmachen
Mit Chemie verseuchte Kleidung kann krankmachen.
Greenpeace hat in Billigkleidung sogenannte NPEs
gefunden, die hormonellen Wirkungen auf den
Menschen haben. Unter anderem auch Rückstände
von Weichmachern, die im Verdacht stehen, un-
fruchtbar zu machen und sogar Rückstände von
krebserregenden Stoffen, die von Azofarben her-
rühren. Azofarben sind synthetische, sehr intensiv
färbende Farbstoffe. Einige Azofarben können je-
doch giftige oder krebserregende Stoffe freisetzen.
So lässt sich das ändern!
Angepasstes Kaufverhalten und
Produktionsverfahren können
zum Schutz von Menschen und
Umwelt stark beitragen.
Siehe Handlungsempfehlungen
19,6 %
5,3 %
2,9 %
4,1 %
7,4 %
42%
58%
70,9%
11,9%
17,2%
Abbildung: An einem bestimmten Tag im Jahr 2016 Kinder im Alter von
5-17 Jahren, Internationale Arbeitsorganisation, „Global Estimates of
Child Labour“
Verwandter Beitrag
Abbildung: Besonders chemieintensive
Produktionsschritte haben zerstörerische Folgen für die Gesundheit
der Menschen. Quelle: Christliche Initiative Romero, „Dossier: Fast
Fashion – Eine Bilanz in 3 Teilen“
Der Wert DALY wurde von der Weltbank eigentlich entwickelt, um die
Bedeutung von Krankheiten für die Gesellschaft zu messen. Konkret
bedeutet es hier z. B.: Die Menschen, die in der Faserproduktion
arbeiten, verlieren jährlich 475.000 beschwerdefreie Lebensjahre, weil
sie davon entweder krank, behindert oder getötet werden.
475
594
250
727
167
32
5
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