Bleibende Schäden aus
der Kindheit
Wärmere Gebiete begünstigen die Ausbreitung verschie-
dener gesundheitsgefährdener Bakterien-Gruppen - so
auch von Vibrionen in der Ostsee.
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Grundlagen zur
Klimakrise
Der Klimawandel schädigt die Gesundheit vieler
Menschen, aber insbesondere die von Kindern be-
richtet das Konsortium The Lancet Countdown, zu
dem rund 100 Experten gehören. Die Forscher kom-
men aus 35 Institutionen wie der Weltgesund-heits-
organisation (WHO) und Universitäten.
Die Experten haben im Fachjournal "The Lancet"
die aktuellen und künftigen Auswirkungen des
Klimawandels auf die Gesundheit veröffentlicht.
Gehe der CO
2
-Ausstoß weiter wie bisher, werde ein
derzeit geborenes Kind an seinem 71. Geburtstag im
Schnitt in einer um 4 Grad wärmeren Welt leben.
Kinder sind von Auswirkungen des Klimawandels
am stärksten betroffen, weil ihr Körper und ihr
Immunsystem sich noch entwickelt und daher
Schäden in der Kindheit bleiben können. Auch
Ernterückgänge durch den Klimawandel und infol-
gedessen Unterernährung träfen sie am schlimms-
ten, schreiben die Wissenschaftler. Sie litten stärker
an Durchfall und an von Mücken übertragenen
Erkrankungen wie Dengue. Neun von zehn Jahren
mit besten Bedingungen für Dengue-Mücken gab
es laut Report seit dem Jahr 2000. Auch die Ver-
breitungsbedingungen für den Cholera-Erreger
haben sich seit Anfang der 1980er-Jahre verbessert.
Eine Gruppe von Bakterien, die Vibrionen, werde
eine zunehmende Gefahr, auch in der Ostsee, heißt
es in dem Lancet-Report weiter. Die Erreger können
Magen-Darm- und Wundinfektionen verursachen.
Seit den 80er-Jahren habe sich aufgrund höherer
Wassertemperaturen die Anzahl der Tage verdop-
pelt, an denen man sich mit Vibrionen in der Ostsee
anstecken kann. 2018 waren es 107 Tage.
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Cholerabakterien im Elektronenmikroskop. Copyrighted free use,
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